Ziele erreichen – mit Struktur, Kultur und Strategie

Ziele setzen ist einfach – Ziele erreichen braucht Werkzeuge!

Ob neue Dienstleistungen, interne Projekte oder langfristige Transformationsprozesse – in vielen Organisationen bleiben Vorhaben immer wieder stecken. Zwischen Absicht und Ergebnis klafft oft eine Lücke. Und das ist frustrierend, denn am Anfang haben sich kluge Köpfe gute, richtige und wichtige Gedanken gemacht.

Das Scheitern der Ziele passiert daher auch nicht aus bösem Willen. Sondern es hat fast immer strukturelle Gründe. Und diese verhindern, dass man den Fokus halten kann und seine Ziele gegenüber dem Alltag verteidigen.

Und die sind gut dokumentiert:

  • 83 % der strategischen Initiativen scheitern an schlechter Umsetzung.
    (Studie des Project Management Institute)
  • Nur 8 % der Führungskräfte glauben, ihre Strategie werde effektiv umgesetzt.
    (Analyse von Strategy&)
  • 95 % der Mitarbeitenden verstehen die Strategie ihres Unternehmens nicht.
    (Harvard Business Review)
  • Und 48 % aller Unternehmen verfehlen regelmäßig mindestens die Hälfte ihrer gesetzten strategischen Ziele
    (Bridges Business Consultancy, 2021).

Das sind keine Ausnahmen. Das ist Alltag.
Die spannende Frage lautet: Was machen jene anders, bei denen es funktioniert?

Ein Praxisbeispiel: Die Nummer Eins mit Sahnehäubchen

Ein mittelgroßes Altenpflegeheim aus Süddeutschland trat mit einer klaren Vision an:
„Wir wollen die Nummer Eins werden – im Konzern und im Quartier.“
Ein mutiges Ziel. Gerade in einer Branche, in der Fachkräftemangel, Personalausfall und komplexe Anforderungen zur Tagesordnung gehören.

Der Heimleiter war kein Stratege im klassischen Sinn. Aber er hatte ein gutes Gespür für die Stellschrauben, an denen es wirklich zählt. Zusammen haben wir drei Felder identifiziert, die das Fundament für ihren Erfolg gelegt haben:

  1. Struktur, die Orientierung gibt
  2. Kultur, die trägt – gerade im Sturm
  3. Strategie, die nicht im Regal steht, sondern durch den Alltag führt

Das Ergebnis? Das Haus wurde innerhalb von 18 Monaten im internen Ranking des Trägers auf Platz 1 gesetzt – und erhielt gleichzeitig eine deutlich gestiegene Nachfrage im lokalen Umfeld. Aber vor allem: Die Mitarbeitenden zogen an einem Strang, und das spürten auch die Bewohner:innen.

Die drei Säulen erfolgreicher Umsetzung

Damit Vorhaben mehr sind als PowerPoint-Folien, braucht es mehr als gute Absichten. Es braucht ein System, das auf drei Säulen ruht:

1. Struktur – Klarheit schafft Handlungsfähigkeit

Struktur heißt nicht Bürokratie. Sondern Orientierung.

Fragen zur Selbstprüfung:

  • Sind Rollen, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten klar beschrieben?
  • Gibt es eine Unterscheidung zwischen operativen und strategischen Aufgaben?
  • Weiß jede:r im Team, welche Entscheidungsspielräume er oder sie hat?

Beispiel aus dem Pflegeheim: Es wurde ein klares Rollenmodell eingeführt – vom Wohnbereich über die Pflegedienstleitung bis zur Verwaltung. Jede:r Mitarbeitende wusste: „Das ist mein Beitrag zum großen Ganzen.“ Konflikte über Zuständigkeiten? Verschwanden fast vollständig.

2. Kultur – Die unsichtbare Kraft, die alles bewegt

Kultur ist der soziale Kitt. Ohne Vertrauen, Offenheit und Konfliktfähigkeit bleibt jede Strategie Theorie.

Fragen zur Selbstprüfung:

  • Wie wird im Team mit Fehlern umgegangen?
  • Gibt es echte Dialogformate – oder nur Top-down-Kommunikation?
  • Wird Leistung wertgeschätzt – oder nur Anwesenheit gezählt?

Beispiel aus dem Pflegeheim: Man führte regelmäßige Feedbackgespräche ein – nicht als Pflichtübung, sondern als echtes Werkzeug. Außerdem wurde eine „Konfliktsprechzeit“ eingeführt: 15 Minuten pro Woche, in der offen über Spannungen gesprochen wurde. Ergebnis: weniger Flurfunk, mehr Verbindlichkeit, höherer Zusammenhalt.

3. Strategie – Vom Papier in den Alltag

Eine gute Strategie ist konkret, flexibel und eingebettet in Routinen.

Fragen zur Selbstprüfung:

  • Gibt es messbare Ziele auf Quartalsebene?
  • Werden Fortschritte regelmäßig überprüft?
  • Ist die strategische Entwicklung in die Alltagsstruktur eingebettet?

Beispiel aus dem Pflegeheim: Anstatt Jahresziele festzulegen, arbeitete das Leitungsteam mit Quartalsplänen. Die wurden mit dem Team kommuniziert, an der Wand visualisiert und monatlich reflektiert. So entstand ein agiler, aber stabiler Rahmen – mit klaren Schwerpunkten und echter Steuerbarkeit.

Fazit: Ziele sind kein Zufall. Erfolg hat System.

Wer Ziele wirklich erreichen will, braucht mehr als Visionen.
Er braucht Klarheit (Struktur), Verbindung (Kultur) und Steuerung (Strategie).

Die drei Kirschen auf der Torte, wenn man so will.

 

Download: Die Checkliste zum Mitnehmen

Ich habe die zentralen Fragen und Punkte aus diesem Beitrag als kompakte Checkliste zum Download aufbereitet.
Ideal für die nächste Teamsitzung, Strategieklausur oder einfach für die Selbstreflexion.

👉 Hier geht’s zur Checkliste als PDF
👉 Oder vereinbare direkt ein unverbindliches Gespräch

 

Weitergedacht: Was ist dein Platz-1-Vorhaben fürs nächste Quartal?

  • Welches Projekt liegt bei euch in der Schublade – und verdient endlich Umsetzung?
  • Was müsstet ihr an Struktur, Kultur oder Strategie verändern, damit es gelingt?

Ich freue mich über Austausch, Rückfragen und Erfahrungen – gern per Mail, Kommentar oder im Gespräch.

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